Bülent Ceylan und seine ersten Erfahrungen in der Filmszene

"Da werde ich Rot"

NochBülent Ceylan ist ein Botschafter der Metropolregion Rhein-Neckar, zweifelsohne, besonders freilich ein

Botschafter Mannheims. Er hat darum gekämpft, dass sein erster Film auch in Mannheim eine Premiere erlebt,

obwohl die Filmförderung Baden-Württemberg sein erstes Filmprojekt nicht berücksichtigt hat. Carpet Rouge

hat kurz vor der Premiere mit Bülent über seine Filmambitionen gesprochen.. 

Wie ist denn überhaupt die Idee entstanden, einen Film zu

machen?

Bülent Ceylan: Na ja, ganz ehrlich, so 2012 – so lange ist das her – kam Oliver Berben von Constantin Film

auf mich zu und sagte: „Ich würd' so gern mit dir 'n Film machen.

Aber der muss für dich sein; der muss auf dich zugeschnitten sein." Und dann gab's viele, viele Drehbücher,

die irgendwie nicht so gepasst haben. Dann irgendwann war's soweit:

Dann kamen der richtige Regisseur, die richtigen Autoren. Und dann auf einmal kam die Idee, hey, das liegt doch auf der Hand: Du musst einen spielen, der ein Looser ist, der aber dann zum Rockstar wird. Also es sollte um den langen Leidensweg gehen, den man dann so hat (lacht), aber auf witzige Art und Weise.

 

Zur Premiere hat das Mannheimer CinemaxX das volle Programm gefahren, mit rotem Teppich und so. Die

Mannheimer sehen so ein Event auch lokalpatriotisch!

Bülent Ceylan: Oh, super! (lacht) Wenn wir die Filmförderung gekriegt hätten, wäre die absolute Premiere sicher

auch in Mannheim gewesen. (Anmerkung des Autors: So fand die Hauptpremiere in Köln statt.)

 

Wieso hat das denn nicht geklappt mit der Filmförderung?

Bülent Ceylan: Das weiß ich nicht. Frag die Leute, die das abgelehnt haben. Das ist so schade.

Da gibt es einen Künstler aus der Region, der bundesweit was bewegt, und dann sagen die ab.

NRW hingegen hat gesagt: „Wir machen was!“ – und haben uns gefördert. Also mussten wir die Premiere

dort machen, wo die Förderung herkommt. Die Mannheimer können nix dafür. Ich hab' als Mannheimer einen Kompromiss gesucht und ich wollte in Mannheim auch was Fettes machen. Und Kino 10 ist ja auch ein riesengroßes Kino. Die Fan-Premiere dort war der Hammer.

 

Und was habt ihr da für einen Film gemacht?

Bülent Ceylan: Für mich ist das wirklich ein Film für die ganze Familie. Es sind auch zwei, drei Emotionen drin, die

berühren sollen. Das, glaube ich, macht den Film aus. Es ist ein Comedy-Film, aber da ist eine Story dahinter,

ich schlüpfe in eine Rolle.

 

War es einfach, plötzlich Schauspieler zu sein?

Bülent Ceylan: Die Emotionen auszudrücken, war schwierig. Ich hab' mich da echt bemüht, hab' auch einen Schauspielcoach genommen, hab' mich gedanklich vorbereitet undhab' Riesenspaß gehabt.

Ich hab' echt Blut geleckt.

 

Hast du die Schauspielerei als anstrengend empfunden? Ist es anders, als Comedy zu machen?

Bülent Ceylan: Oh ja, natürlich. Es ist eine Herausforderung, wenn du auf einmal Emotionen zeigen sollst –

im Film, als Komiker. Für einen Schauspieler ist das sicher auch eine Herausforderung,

aber die sind daran gewöhnt. Aber für mich, der ich ja immer die Leute nur zum Lachen bringen

 

will, ist es nicht so einfach, in eine Situation oder in eineStimmung reinzukommen. Da musst du dich hineindenken.

Dann sehen dich die Leute so groß auf der Leinwand. Man sieht, was du denkst. Das muss richtig gedacht werden.

Du kannst nicht irgendwas sagen und komisch gucken dabei, was vom Blick her gar nicht stimmt, gar nicht zu dem

passt, was du sagst. Außerdem ist das Teamwork wichtig. Alleine den Witz zu reißen, bringt gar nichts.

Die Reaktionen von deinen Schauspielkollegen müssen stimmen und du musst die Witze auch mal den anderen überlassen.

 

"Alleine den Witz zu reißen bringt gar nichts."

Deine Partnerin im Film, Josefine Preuß, ist ein Fan von dir geworden.

Sie sagt, du hast dich auf die Schauspielerei richtig eingelassen, agierst hochprofessionell und kannst

Gefühle ausdrücken. Sie findet dich klasse.

Bülent Ceylan: Das geht natürlich runter wie Öl, wenn Josefine Preuß das sagt. Sie ist ja schon als Baby in die Schauspielerei reingekommen. Ich bewundere Josefine Preuß als Schauspielerin und als Mensch sowieso.

Wenn sie so etwas sagt, da werde ich rot. Und das ist natürlich ein Riesenkompliment.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, mit ihr wiedereinen Film zu machen.

 

Die Fragen stellte Herbert W. Rabl.

Das ganze Interview finden Sie unter: www.carpet-rouge.de

Fotos: Constantin Filmverleih GmbH Thomas Lohnes, Peggy Rudolph, 

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