ROTER TEPPICH UND STARS HAUTNAH!
HAND IN HAND FÜR EINEN GUTEN ZWECK
BÜHNE FREI
Neustadt war begeistert. Und wenn Pfälzer begeistert sind, dann zeigen sie das auch.
Deshalb prasselte jede Menge Lob auf die Kinomacher von Neustadt ein.
Allerdings waren (großes Bild, von links) Projektleiter Frank Noreiks, Kinomacher Christian Spickert
und das Architekten-Ehepaar Jürgen und Petra Presser angesichts des Eröffnungsendspurts noch ein wenig gestresst. Aber angesichts der vielen Komplimente stellte sich bald Entspannung und die gleiche Begeisterung wie bei der Gästeschar ein.
Neustadt funkelt mit einem der aktuell modernsten Kinos Europas und der größten Leinwand von Rheinland-Pfalz.
Die Neustadter Prominenz erkannte sofort eine besondere gestalterische Feinheit des Kino-Neubaus: die einer Natursteinwand nachempfundenen und mit Samt bespannten Wand-Quader.
Außerdem schwer beliebt: die D-Box-Seats. Bewundert auch: das großzügige Foyer samt Restauration, wo auch
Unternehmen im Glanz der roten Teppiche feiern und tagen können.
IM KINO MARSCHIEREN DIE TOTEN BESONDERS GERN
TV-SERIEN NUTZEN DAS KINO-FEELING ZUR PROMOTION
Momentan singt die Filmbranche das Hohe Lied auf das Genre „Serie“. Tatsächlich stehen sowohl bei
den Fernsehanstalten als auch bei den Streaming-Diensten immer neue Serienproduktionen hoch im
Kurs und eine Staffel jagt die nächste. Doch um die neuesten Staffeln auch mit ordentlich Startenergie
auszustatten, besinnen sich die neueren Medienkanäle des guten alten Kinos.
Es bleibt einfach dabei: Wirklich, wirklich schön sind Filme eben einfach nur im Kino.
Aus Anlass der achten Staffel der Dramaserie „The Walking Dead“ kamen Stars der Fox-Serie nach
Mannheim, wo in der Maimarkt-Halle auch ein großes „The Walking Dead“- Event organisiert war.
Die Stars haben bei vielen jungen Zuschauern Kultcharakter.
Carpet Rouge freut es, wenn sich die junge Medienkultur an die Faszination des guten alten Kinos
erinnert, und hat mit vier Top-Stars aus der Serie gesprochen.
Zum ersten Mal in der Metropolregien Rhein-Neckar? Gefällt es euch?
Christian Serratos, im Film „Rosita“ eine Kämpferin: Ja, ich mag es.
Steven Ogg, im Film „Simon“ ein Anführer: Es ist alles total sauber hier.
Alanna Masterson, im Film „Tara“ eine Spezialistin: Es ist eine sehr schöne Gegend. Ich mag „Spätzle“.
Austin Amelio, im Film „Dwight“ eine zwielichtige Figur: Gefällt mir.
Die Filmtheaterbetriebe Spickert zeigen eine Episode der Serie im Kino und es war eines
der ersten Male, dass eine Fernsehserie aus dem Pay-TV mit Kino-Fanvorführungen promotet wird.
War es richtig, die neue Serienstaffel auf diese Weise zu promoten?
Christian Serratos: Die epische Erzählung passt zu der großen Leinwand. Das zeigt, wie stark die Serie ist.
Wir denken, das ist ein gutes Format. Alanna Masterson: Es ist eine Ehre, Teil dieser Promotionshow zu sein.
Es gibt nicht viele Serien, die eine solche Premiere haben.
Normalerweise haben Staffelserien überhaupt keine Premiere.
Steven Ogg: Ja, ein tolles Format, so ein Start im Kino.
Wo war denn die Hauptpremiere?
Christian Serratos: Unsere Hauptpremiere war im Madison Square Garden in New York.
»Antony Hopkins macht
heutzutage eben auch
HBO-Shows. Immer mehr
Kollegen machen TV-Shows.«
Gibt es aus eurer Sicht einen Unterschied zwischen einer Präsentation im Fernsehen oder einer auf der großen
Leinwand?
Steven Ogg: Alles ist natürlich sehr viel größer.
Christian Serratos: Die Produktion ist zwar nicht für die große Leinwand gemacht, funktioniert aber auch auf der
großen Leinwand.
Alanna Masterson: Unsere Produktion wird mit Zelluloid aufgenommen und nicht digital.
Das gibt noch mal ein anderes Gefühl, das näher am Kino ist als üblicherweise eine Serienproduktion.
Und es kommt einfach auch besser rüber.
Gibt es einen Unterschied zwischen einem Serienstar und einem Hollywood-Filmstar?
Christian Serratos: Heutzutage ist alles sehr vermischt und die Grenzen sind fließend.
Es gibt einfach nur Schauspieler. Sogar große Schauspieler machen heute Autowerbung.
»Die Serie zeigt Themen, zu denen viele Menschen einen
Bezug haben: Angst, Furcht, Liebe, Hoffnung — das sind
alltägliche Gefühle, die wir alle kennen.«
Steven Ogg: Es gibt keine Unterschiede mehr zwischen Leuten, die Werbefilme machen, und jenen, die großes Kino machen. Früher war die Trennung krass und die vom großen Kino verachteten die von den Werbefilmen. Heute gibt es keine Grenzen mehr. Antony Hopkins macht heutzutage eben auch HBO-Shows. Immer mehr Kollegen machen TV-Shows.
Was würdet ihr tun, wenn eine solche Zombie-Apokalypse
ausbricht wie in „The Walking Dead“?
Christian Serratos: Ich würde auf einen ganz hohen Berg gehen.
Alanna Masterson: Und ich auf eine einsame Insel, wo keine Boote hinkommen. Aber zuerst müsste ich an der Familienkonferenz teilnehmen, die meine Familie einberufen würde.
Steven Ogg: Für mich war bei 9/11 das Schlimmste, dass die Handys nicht mehr funktionierten und der Strom
ausfiel. Ich glaube, meine erste Reaktion wäre Panik.
Gab es Situationen, in denen ihr als Personen ganz anders
agieren würdet, als euch das Drehbuch vorgab?
Austin Amelio: Ich glaube, ich hätte als allererstes Negan erschossen und alle anderen am Leben gelassen.
Ihr identifiziert euch ziemlich mit euren Rollen?
Christian Serratos: Schon ziemlich.
Alanna Masterson: Das musst du, um die Rolle gut zu spielen. Wir schlüpfen einfach in diese Rolle.
Steven Ogg: Du wirst jemand anders. Du musst dein ganzes Ich einbringen. Alles, was du zeigst, kommt aus dir.
Das ist der Job. Schauspieler werden nicht jemand anderes, es ist alles in dir.
Warum ist die Serie eigentlich so populär. Was denkt ihr?
Christian Serratos: Die Serie zeigt Themen, zu denen viele Menschen einen Bezug haben: Angst, Furcht, Liebe, Hoffnung – das sind alltägliche Gefühle, die wir alle kennen.
In erster Linie geht es um Menschen und um Beziehungen. Deshalb ist die Serie so stark.
Steven Ogg: Die Serie ist ein Fenster in die menschliche Seele. Du kannst dich in die verschiedenen Figuren hineinversetzen und fragst dich, was du tun würdest. Die Zombies sind wie der Tod um die Ecke. Der Tod wartet
immer. Das hat viel Bezug zum realen Leben.
Aber die Problemlösung in „The Walking Dead“ ist schlicht
das Töten.
Christian Serratos: Nein, die Lösung ist, sich zu schützen.
Was brauchst du, um zu überleben? Es geht ums Überleben, nicht ums Töten.
Die Fragen stellte Herbert W. Rabl.